Das Ende des AT3 - Schienenspritzzuges

Die Hochbahn hatte schon immer mit dem Problem zu kämpfen, dass im Herbst nach Regen das Laub der Bäume an den oberirdischen Strecken an den Schienen kleben bleibt und durch die Räder der Züge zu einem Schmierfilm wird, der die Züge rutschen lässt. Schon mancher Zug kam deshalb in der Haltestelle nicht korrekt zum Stillstand sondern rutschte mit einem oder mehreren Wagen durch, es soll sogar vorgekommen sein, dass Züge soweit durchgerutscht sind, dass kein Wagen mehr am Bahnsteig war. Die Hochbahn hat deshalb schon immer herumexperimentiert, wie man das Problem in den Griff bekommt, ohne die Bäume an den Strecken abzuholzen. Die Experimente führten schließlich dazu, ein Wasser-Sand-Gemisch mit hohem Druck gegen die Schienen zu spritzen um so den Schmierfilm abzuwaschen. Ein erster Spritzwagen war der T9-Wagen 246, der die neue Nummer AT2-8060 bekam und mit einem TU2 gefahren wurde. Dieser Spritzzug wurde dann durch den bekannten AT3 8050/51 ersetzt. Zuerst noch in der Ursprungsausführung und später dann mit orangefarbener Front wurde dieser Spritzzug regelmäßig mit Herbstbeginn eingesetzt, vorwiegend auf der Langenhorner- und Walddörferbahn der U1.

Nach einer dreijährigen Abstellzeit wurde der AT3 am Freitag den 4. Oktober 1985 in der Hauptwerkstatt Hellbrookstraße verschrottet. Ich bekam an dem Tag von Klaus Britsche (FIQ), dem "Retter der alten Hochbahnwagen" einen Anruf mit dem Tipp, meinen Fotoapparat mitzubringen, es gibt etwas zu fotografieren. Klaus Britsche hatte mich oft informiert, wenn es etwas interessantes zu sehen gab, nahm mich auch auf Testfahrten mit, wenn Fahrzeuge repariert waren, legendär die DT1-Testfahrten, wo die Wagen richtig ausgefahren wurden um dann schnell über EB1, EB2 und EB3 abgebremst zu werden oder um die elektrisch ausgelöste Luftbremse zu testen, auch die Besichtigung der abgestellten Museumswagen in Horner Rennbahn waren immer interessant, da durfte ich sogar selber DT1 fahren, mit Schulterklopfen "gut gemacht mien Jung".

Die beiden Wagen des AT3 wurden verschrottet, wobei  der Wagen 8050 sauber zerlegt wurde. Ich erkundigte mich, warum man da so vorsichtig vorgeht und bekam gesagt, der Wagen soll als Büro wieder aufgebaut werden. Erst später erfuhr ich, dass der Wagen im Berufsausbildungszentrum wieder aufgebaut wurde. Auf dieser Fotostrecke sind jetzt einige der 36 Bilder zu sehen die ich gemacht habe.

 
Sein letzter Herbst. Dirk Bahnsen fotografierte den AT3 am 8. Oktober 1982 in der Hst. Großhansdorf.
 
4. Oktober 1985
Wagen 8050 wird zerlegt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

[STARTSEITE]          [INHALTSVERZEICHNIS]